Kinesiologische Übungen
Durch Bewegung ins Gleichgewicht? Gewusst wie!
Stress unterschiedlichster Art erzeugt Ungleichgewichte im körperlichen, seelischen und geistigen Wachstum der Kinder und schränkt ihr Entwicklungspotential ein. Bewegungs-, Wahrnehmungs- und Aufmerksamkeitsstörungen sind häufig die Folge. Viele Kinder leiden darüber hinaus unter Bewegungsmangel. Durch den zunehmenden Verkehr und die Verbauung der Natur haben die Kinder immer weniger Möglichkeiten, Bewegungserfahrungen wie Klettern, Balancieren, Rennen auf unebenem Gelände, Schaukeln etc. zu sammeln.
Dieser Bewegungsmangel wirkt sich negativ auf die Haltung, die Fitness und das Gewicht, aber vor allem auch auf die seelische und geistige Entwicklung der Kinder aus.
Die Schaltzentrale, die die Entwicklung vom Kind zum Erwachsenen steuert, ist das Gehirn. Unser Großhirn besteht aus zwei Teilen, den beiden Hemisphären. Jede Hälfte hat unterschiedliche Aufgaben. Die linke Gehirnhälfte wird als „analytische“, die rechte als „ganzheitliche“ bezeichnet. Die linke Seite denkt also logisch, registriert Einzelheiten und verarbeitet sie der Reihe nach, ist planvoll und zukunftsorientiert, analysiert Musik und studiert Details von Bildern. Die rechte Seite denkt gefühlsmäßig, spontan, kreativ, nimmt u.a. Sprache, Rhythmus und Gefühle wahr, assoziiert Erinnerungen, genießt Musik und Bilder als Gesamteindruck. Das Großhirn mit seinen zwei Hälften steuert Bewegung und Wahrnehmung nach einem Überkreuzmuster: rechter Fuß, rechte Hand, rechtes Ohr und rechtes Auge werden von der linken Gehirnhälfte gesteuert und umgekehrt.
Die Persönlichkeit ist also umso ausgeglichener, je besser die beiden Gehirnhälften vernetzt benutzt werden. Durch Stressfaktoren wie Überreizung und Bewegungsmangel kommt es dazu, dass die linke und rechte Gehirnhälfte ihre Zusammenarbeit „aufkündigen“. Gezielte Bewegungsübungen können dann helfen, diesen Stress abzubauen. „Abgeschaltete“ Augen und Ohren kommen wieder in Schwung – und die Seele ins Gleichgewicht.
Kinesiologische Bewegungsübungen, auch „Brain Gym“ genannt, ermöglichen es Kindern jeden Alters, mit Spaß und Freude stressbedingte Blockaden zu lösen und zu beseitigen. Sie dienen dem Ausgleich und der Prävention.
Urheber der Kinesiologie war Dr. George Goodheart, ein amerikanischer Chiropraktiker. Weiterentwickelt wurde das Verfahren vom Sonderpädagogen und Begründer der Kinestetik Dr. Paul E. Dennison.