Hochbegabung

Beratung/Förderung

Jedes Kind ist gewissermaßen ein Genie und jedes Genie ist gewissermaßen ein Kind
A. Schopenhauer

 

Was ist Hochbegabung?

Eine Person gilt als intellektuell hochbegabt, wenn sie in einem oder mehreren Bereichen

über geistige Fähigkeiten verfügt, die in ihrer Ausprägung weit über dem Durchschnitt ihrer

Altersgenossen liegt. Dies können sprachliche, naturwissenschaftliche, technische, musische

oder auch alltagspraktische oder soziale Fähigkeiten sein.

Vom Begriff der Intelligenz gibt es vielfältige Definitionen.

Der Psychologe W. Stern definierte Intelligenz als die allgemeine Fähigkeit eines

Individuums sein Denken bewusst auf neue Forderungen einzustellen, also die geistige

Anpassungsfähigkeit an neue Aufgaben und Bedingungen.

Etwa zwei von hundert Menschen gelten als hochbegabt.

 

Hinweise auf Hochbegabung

Im Kindergarten fallen die Kinder auf, da sie den Gleichaltrigen deutlich voraus sind. Sie

verblüffen Erwachsene und fordern die Erzieherinnen heraus.

Folgende Merkmale sind häufiger bei Hochbegabten zu finden:

      • Allgemeine vorgezogene Entwicklung

        (Laufen, Sprechen, Sauberkeit)

      • Starkes Bedürfnis nach Selbststeuerung und Autonomie
      • Ausgeprägtes Neugierverhalten und Wissbegierde
      • Außergewöhnliche Merkfähigkeit
      • Logisch-analytisches Denken
      • Systemische Ordnung

        (sammeln, systematisieren, ordnen)

      • Ausgeprägter Gerechtigkeitssinn
      • Starkes Interesse an Zahlen und Buchstaben
      • Ungewöhnlicher Ehrgeiz und Perfektionismus
      • Hohe Motivation zur Erreichung selbstgesteckter Ziele
      • Wut bei vermeintlichem Unvermögen
      • Große Sensibilität
      • Spezialisiertes Wissen

Diese Merkmale können erste Hinweise sein und durch psychologische Intelligenz- und

Leistungstests bestätigt werden.

 

Schul- und Leistungsprobleme

Probleme innerhalb und außerhalb der Schule können bei Hochbegabten zu

Leistungsproblemen führen.

Wenn der Unterricht zu Schulbeginn zu leicht ist und sich die Kinder nicht anstrengen

müssen, weil der Stoff zu leicht ist, lernen Hochbegabte oft nicht „zu lernen“.

Sie müssen sich nicht anstrengen und lernen so weder Anstrengungsbereitschaft noch die

notwendigen Lerntechniken.

Wurden in der Schule Interessen oder Fähigkeiten wissentlich oder aus Versehen

ignoriert, ist das Ergebnis Unterforderung und Langeweile. Daraus resultieren oft

Verhaltensauffälligkeiten und Konzentrationsstörungen.

Eine solche Unterforderung über einen langen Zeitraum kann eine Ursache für eine

Minderleistung sein.

Hochbegabte Kinder, die sich an keiner Stelle anstrengen müssen, entwickeln keine

Anstrengungsbereitschaft. Ihnen fehlt die Motivation.

Durch ein für sie zu langsames Lerntempo und überflüssige Wiederholungen werden

die Kinder in ihrem Wissensdurst eingebremst. Kinder mit Hochbegabung haben oft

neben ihrer hohen Begabung Teilleistungsstörungen wie Legasthenie, Dyskalkulie,

Konzentrationsstörungen, Wahrnehmungsstörungen und Schwierigkeiten bei der

Verarbeitung von Reizen.

Wichtig ist, dass beides – Hochbegabung und Störung – richtig diagnostiziert wird. Bei jedem

Therapieansatz muss die Hochbegabung berücksichtigt werden.

 

Andersartigkeit

Viele hochbegabte Kinder und Jugendliche haben zu verschiedenen Zeitpunkten ihres Lebens

ein sehr starkes Gefühl „anders“ zu sein. Auch hochbegabte Kinder möchten sein wie alle

Kinder.

Sie haben zwar eine hohe Intelligenz, von ihrer emotional/sozialen Entwicklung her sind sie

oft auf dem gleichen Entwicklungsstand ihrer Mitschüler.

Diese Tatsache führt bei einigen Kindern zu Problemen im emotionalen und sozialen Bereich,

die sich als soziale Isolation, Mobbing, sozialen Ängsten, Unsicherheiten im Umgang mit

Gleichaltrigen und aggressivem, reizbarem Verhalten zeigt.

 

Beratung/Förderung

Ziel ist es, den hochbegabten Kindern zur Entfaltung ihres Potentials und ihrer Persönlichkeit

zu verhelfen sowie Eltern in allgemeinen Fragen also auch bei Erziehungsfragen zu

unterstützen.

Inhalt der Förderung sind das Erlernen von Anstrengungsbereitschaft, Lerntechniken,

Lernmotivation, Selbstwert, emotionaler und sozialer Kompetenzen sowie die Behebung

eventueller Teilleistungsstörungen (Wahrnehmung, Legasthenie, Dyskalkulie, ADS,

ADHS,…) und Verhaltensauffälligkeiten sowie psychischen Beschwerden.

 

Unser Institut bietet auf Wunsch auch Lehrerfortbildungen an!

 

Wir sind Mitglied im DGhKe.V.