Hyperaktive Kinder (ADS/ADHS)

Hyperaktive Kinder (ADS/ADHS)

Bei der hyperkinetischen Störung liegen in unterschiedlicher Kombination folgende Kernsymptome vor:
Aufmerksamkeitsstörung, motorische Unruhe, Über-bzw. Hyperaktivität und Impulsivität, oppositionelles Verhalten.

Es handelt sich also um „Zappelphilippe“, die Konzentrationsschwierigkeiten haben und unüberlegt (da zu schnell) handeln, deshalb haben die Kinder in der Folge auch immer Schulprobleme. Diese Kinder sind aber nicht absichtlich „Störenfriede“ oder „Traumsusen“, sie können nicht anders. Meistens verfügen diese Kinder nicht über zuviel Energie, sondern durch Energiestau, über zu wenig frei fließende Energie. Durch die Energiestaus kommt es zu Stresssymptomen und zur Unfähigkeit Energie positiv zu nutzen. Die Ablehnung durch Gleichaltrige und die belastenden Beziehungen zu Erwachsenen, Lehrern und in der Familie führen zu weiteren Stresssymptomen, Unsicherheit und mangelndem Selbstvertrauen. Oft äußert sich dies in oppositionellem Verhalten und Aggressivität.

Wissenschaftler sind sich einig, dass die Bedingungen unter denen die Kinder in der Familie, im Kindergarten und in der Schule aufwachsen, die Ausprägung und den Verlauf dieser Auffälligkeiten erheblich beeinflussen.

Diesen Symptomen und den zusätzlichen Stressauswirkungen, die durch den Teufelskreis aus negativen Erfahrungen und Ablehnung trotz Anstrengung entstehen, kann Entspannungstraining entgegenwirken. Die Kinder lernen ihre Körperreaktionen gezielt zu trainieren.

Entspannungstechniken bei ADS/ADHS

Gezielte Körperwahrnehmungspiele, Progressive Muskelentspannung, kinesiologische Übungen kombiniert mit Atemübungen, kommen dem Bewegungsdrang dieser Kinder entgegen. Sie lernen ihre Emotionen und Ängste zu verstehen, was ihr Selbstwertgefühl stärkt und ihnen zu einer besseren Alltagsstruktur verhilft. Das führt zu mehr Gelassenheit in Alltagssituationen, zur besseren Kontrolle des Verhaltens und verbesserter Konzentration. Autogenes Training kann bei Kindern mit ADS/ADHS zu paradoxen Reaktionen führen, die Kinder werden noch unruhiger.

Motorisch unruhige Kinder, die meditative Stille eher ablehnen, profitieren daher von der Progressiven Muskelentspannung:
Dieses anerkannte Entspannungsverfahren erzielt einen sensorischen Entspannungszustand. Bei diesen Übungen wird aktiv und körperbezogen (sensorisch) vorgegangen, indem eine Muskelgruppe nach der anderen systematisch angespannt und wieder gelockert wird. Gezielte Atemtechnik unterstützt den An- und Entspannungsprozess.

Die Muskelentspannungsübungen sind einfach aufgebaut damit sie problemlos in den alltäglichen Tagesablauf der Kinder integriert werden können. Die Kinder lernen durch dieses wechselseitige anspannen und loslassen einzelner Muskelgruppen ihren Körper schrittweise zu entspannen. Sie entdecken ein neues Körpergefühl und merken, dass sie ihre eigenen Reaktionen steuern können, ihren Körper im Griff haben.

Die Übungen der PMR werden entweder in eine Fantasiereise eingebaut, bei der die Kinder eine aktive Reise durch ihren Körper erleben, oder die Übungen werden als Geschichten erzählt, die die Kinder mit Bewegungen begleiten.

Auch Geschichten mit Lerncharakter und positive Umprogrammierung (NLP), können das Auftreten von unkontrolliertem Verhalten positiv beeinflussen. Das Durchhaltevermögen und die Ausdauer werden verbessert, ebenso das Sozial- und Spielverhalten. Das führt zu mehr Kommunikation, Kooperation und Teamfähigkeit und zu einer größeren Frustrationstoleranz.

Trainingsbausteine ADS/ADHS:

  • progressive Muskelentspannung (Jacobsen)
  • Körperwahrnehmungsübungen
  • Massagespiele
  • Bewegungsspiele
  • Kinesiologische Spiele/Brain Gym
  • Atemübungen
  • Fantasiereisen
  • Konzentrationsspiele
  • Geschichten mit Lerncharakter
  • Rollenspiele
  • Akupressur
  • Positive Umprogrammierung (NLP)